Patienteninformation, Ohren anlegen
Kinder und Erwachsene mit abstehenden Ohren (Segelohren) sind sehr häufig Kommentaren und Hänseleien ihrer Umwelt ausgesetzt. Die für alle sichtbare Fehlbildung ist deshalb nicht selten eine seelische Belastung, der jedoch mit einem relativ einfachen Eingriff Abhilfe geschaffen werden kann. Abstehende Ohren sind in der Regel durch eine angeborene Verformung des Ohrknorpel bedingt. In einer Operation wird dieser Knorpel neugeformt und angelegt. Grundsätzlich kann eine Ohrkorrektur (Otoplastik) in jedem Alter durchgeführt werden, aus eingangs genannten Gründen ist jedoch eine Korrektur im Alter von 6 - 10 Jahren empfehlenswert.
Anästhesie und Klinikaufenthalt bei Ohranlegeplastik
Anästhesieform und Klinikaufenthalt
Eine Ohrkorrektur wird gewöhnlich ambulant und in örtlicher Betäubung durchgeführt. Nur auf Wunsch ist auch eine Vollnarkose möglich.
Wie bereite ich mich auf die Ohrkorrektur vor?
Etwa 14 Tage vor dem Ohren anlegen sollten Sie keine Schmerzmittel (z. B. Aspirin) oder andere Medikamente einnehmen, welche die Blutgerinnung verzögern. Auch auf Schlafmittel oder Alkohol sollten Sie weitgehend verzichten. Rechtzeitig vor der Ohrkorrektur sollte von Ihrem Hausarzt eine Bestimmung der Blutwerte erfolgen. Genaueres hierzu wird Ihnen Ihr Plastischer Chirurg beim Aufklärungsgespräch zur Operation mitteilen. Außer einer sorgfältigen Reinigung der Ohren ist keine spezielle Vorbereitung nötig.

Wie verläuft das Ohren anlegen?
Während der Ohrkorrektur liegt der Patient in Rückenlage. Mit Ausnahme des Gesichtes wird der Kopf- und Halsbereich steril abgedeckt und die örtliche Betäubung hinter dem Ohr und im Ohrläppchen gesetzt. Der Hautschnitt erfolgt hinter dem Ohr. Nach der Korrektur des Ohrknorpels wird dieser mit bleibenden Nähten fest fixiert, um ihn in der richtigen Position zu halten. Nach Verschluss der Hautwunde wird ein Mützenverband zur weiteren Kompression angelegt.
Was passiert nach einer Otoplastik?
Welche Komplikationen können nach dem Ohren anlegen auftreten?
Komplikationen nach Ohranlegeplastiken sind sehr selten. Wie nach jeder Operation kann es jedoch auch hier zu einer Infektion oder Wundheilungsstörung kommen. Sollten nach der Operation sehr starke Schmerzen auftreten, suchen Sie bitte Ihren Arzt auf, damit er die Wundverhältnisse kontrollieren und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einleiten kann. Da bei der Korrektur des Ohrknorpels auch Hautnerven durchtrennt werden müssen, kann es zu vorübergehenden Sensibilitätsstörungen, insbesondere beim Kälteempfinden, kommen. In wenigen Fällen kann diese Störung anhaltend sein. Sollte auf Grund einer Unverträglichkeit das Fadenmaterial abgestoßen oder die den Knorpel fixierende Naht ausreißen, kann das Ohr erneut abstehen. In diesem Fall wäre eine Zweitkorrektur notwendig.
Geschrieben von Prof. Dr. med. Peter Graf